Fanny zu Reventlow (1871-1918) war eine deutsche Schriftstellerin und Frauenrechtlerin. Sie wurde in München als Tochter einer bayerischen Adelsfamilie geboren. Zu Reventlow genoss eine unkonventionelle Erziehung, die von ihrem liberalen Vater und ihrer früh verstorbenen Mutter beeinflusst war.
Sie heiratete früh einen dänischen Grafen, von dem sie jedoch 1893 wieder geschieden wurde. Diese Erfahrung und ihre anschließende unkonventionelle Lebensweise prägten ihr literarisches Schaffen. Zu Reventlow war eine der führenden Vertreterinnen der Bohème in München und Berlin und stand in Kontakt mit bedeutenden Autorinnen und Autoren jener Zeit, wie Frank Wedekind, Rainer Maria Rilke und Hugo von Hofmannsthal.
Ihr literarisches Werk umfasst Romane, Novellen und Gedichte, die vor allem von ihrer eigenen Biografie und den Themen der Emanzipation und freien Liebe geprägt sind. Zu Reventlow war eine lautstarke Kritikerin der bürgerlichen Gesellschaft und traditionellen Geschlechterrollen. Sie setzte sich für die sexuelle Selbstbestimmung und Unabhängigkeit der Frauen ein.
Während des Ersten Weltkriegs zog sie sich aus dem literarischen Leben zurück und lebte bis zu ihrem Tod im Jahr 1918 zurückgezogen auf einem Gut in der Nähe von Kassel. Fanny zu Reventlow gilt als eine der bedeutendsten deutschen Schriftstellerinnen des beginnenden 20. Jahrhunderts und als eine Vorreiterin der feministischen Literatur.
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